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Neue Fortbildung zu Varianten der Geschlechtsentwicklung (DSD) an der Universität Ulm

Die Universität Ulm und das Universitätsklinikum Ulm freuen sich zum Tag der seltenen Erkrankungen am 29. Februar 2024, die Einführung einer neuen Fortbildung bekannt zu geben: „Varianten der Geschlechtsentwicklung (DSD): Grundlagen – Diagnostik – Therapie und Begleitung.“

Die Fortbildung richtet sich an Ärzt*innen aller Fachrichtungen sowie an Angehörige nicht-ärztlicher Berufsgruppen aus dem medizinischen und psychologischen Bereich.

Varianten der Geschlechtsentwicklung (DSD – Differences of Sex Development) sind seltene, meist angeborene Varianten der Entwicklung der äußeren und inneren Geschlechtsmerkmale (z.B Neugeborene, die weder eindeutig weiblich noch männlich erscheinen), die eine Vielzahl von Herausforderungen für die betroffenen Personen mit sich bringen. Es wird eine hochspezialisierte medizinische Betreuung erforderlich, die auf die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten ist. Angesichts der Komplexität von DSD und der Vielzahl von möglichen Ausprägungen ist es von entscheidender Bedeutung, dass Ärzte und medizinisches Fachpersonal über fundiertes Wissen und angemessene Ressourcen verfügen, um eine umfassende Betreuung zu gewährleisten. Die Fortbildung „Varianten der Geschlechtsentwicklung (DSD): Grundlagen – Diagnostik – Therapie und Begleitung“ stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer verbesserten Versorgung von Menschen mit DSD dar und unterstreicht die Notwendigkeit, diese seltene Krankheit ernst zu nehmen und adäquat zu behandeln.

Wie häufig Varianten der Geschlechtsentwicklung vorkommen, lässt sich nur schätzen. Man geht von 10.000 Menschen mit DSD in Deutschland aus. Manche von ihnen ordnen sich dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zu – manche keinem von beiden, sie wählen dann oft für sich den Personenstand „divers“.

Die Fortbildung zielt darauf ab, dieses Defizit zu adressieren, indem sie die Teilnehmenden dazu befähigt, DSD zu erkennen, angemessen zu diagnostizieren und patientenzentrierte Therapien zu empfehlen.

Die Inhalte der Fortbildung umfassen:

  • Eine thematische Einführung mit O-Tönen von betroffenen Personen
  • Grundlagen der Geschlechtsentwicklung
  • Varianten der Geschlechtsentwicklung
  • Diagnostik anhand von Fallbeispielen
  • Therapie und Begleitung
  • Psychosoziale Situationen und Selbsthilfe

Die Fortbildung wurde von einem Expertenteam unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Wabitsch, Kay Winner und Dipl. Psych. Agnes Bauer für das vom BMG geförderte Projektkonsortium DSDCare (https://dsdcare.de) entwickelt.

„Menschen mit DSD haben oft das Gefühl, dass ihre Bedürfnisse im Gesundheitssystem unzureichend berücksichtigt werden. Die Fortbildung bietet einen interdisziplinären Überblick über ein wichtiges, aber oft vernachlässigtes Thema in der medizinischen Praxis und ist ein wichtiger Schritt hin zu einer verbesserten Versorgung von Menschen mit DSD“, sagt Prof. Dr. Martin Wabitsch, Sektionsleiter der Pädiatrischen Endokrinologie und Diabetologie und Leiter der Hochschulambulanz für DSD am Uniervsitätsklinikum Ulm. „Wir hoffen, dass sie dazu beiträgt, dass Ärzt*innen und medizinisches Fachpersonal sensibler für die Bedürfnisse dieser Patientengruppe werden.“

Die Fortbildung kann online im Selbststudium absolviert werden. Die Kursgebühr beträgt 250 €. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Der Kurs wurde von der Landesärztekammer Baden-Württemberg zertifiziert und bietet Teilnehmenden 20 Fortbildungspunkte. Ärzt*innen aus Österreich können sich ebenfalls die Fortbildungspunkte für ihre Teilnahme anrechnen lassen.

Für weitere Informationen und zur Anmeldung besuchen Sie bitte die Webseite zur Fortbildung: https://wissenschaftliche-weiterbildung.org/angebote/varianten-der-geschlechtsentwicklung/

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