Aktuarwissenschaften (M.Sc.)
Die Globalisierung und die damit einhergehende Internationalisierung von Risikomanagement und Rechnungslegung, gravierende demografische Veränderungen, die Entwicklungen an den internationalen Finanzmärkten, neuartige Finanzinstrumente und technologische Innovationen sind nur einige Aspekte, die sehr weitreichende Veränderungen in der Versicherungswirtschaft bewirken. Vor diesem Hintergrund hat sich in Deutschland der Berufsstand des Aktuars herausgebildet. Aktuare sind die Fachleute für die Beurteilung und das Management finanzieller Risiken (z.B. bei Versicherungen, Banken und Bausparkassen oder in der betrieblichen Altersversorgung).
Der Studiengang befähigt die Studienabsolventen, Fragestellungen auf dem Gebiet der Aktuarwissenschaften auf einem hohen universitären Niveau selbstständig zu analysieren. Die Studierenden erwerben Kenntnisse in den zentralen Bereichen des aktuariellen Grundwissens sowie ein tiefes Verständnis für die Rahmenbedingungen der aktuariellen Arbeit, einschließlich Kompetenzen in der Projekt-Durchführung und der Präsentation der entsprechenden Ergebnisse in allgemein verständlicher Form.
Durch ein sowohl forschungs- als auch praxisnahes Studium besitzen die Studierenden nach erfolgreichem Abschluss des Masterstudiengangs Aktuarwissenschaften einen hervorragenden mathematischen Sachverstand in Verbindung mit wirtschaftlichem Verständnis und der Fähigkeit zum Umgang mit Informationstechnologie.
(4 LP/ECTS) — Selbststudium mit Präsenzphasen
Der Einführungskurs “Grundlagen der Mathematik” vermittelt den Studierenden Grundkenntnisse der höheren Mathematik und soll ihnen dadurch den Einstieg in das berufsbegleitende Studium bzw. den studienbedingten Wechsel von einer Hochschule an eine Universität erleichtern. Nach Abschluss des Kurses haben die Studierenden einen Überblick über die wichtigsten Themengebiete der Analysis und Linearen Algebra. Insbesondere beherrschen die Studierenden elementare Beweistechniken und sind mit den grundlegenden Begriffen der Mengenlehre, Vektorräumen und Matrizen vertraut. Zusätzlich haben die Studierenden einen Überblick über die Eigenschaften, die eine Funktion charakterisieren, hierzu zählen vor allem die Stetigkeit und Differenzierbarkeit einer Funktion. Außerdem machen sich die Studierenden mit den Definitionen der Konvergenz für Folgen und Reihen und dem Rechnen mit Grenzwerten vertraut. Auf Basis dieses Einführungsmoduls sind die Teilnehmer/Innen in der Lage weiterführende, mathematisch orientierte Veranstaltungen zu besuchen.
(3 LP/ECTS) — Fernstudium
Der Einführungskurs “Grundlagen der Mathematik – Vertiefung Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung” vermittelt den Studierenden vertiefende Kenntnisse zu Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung und soll ihnen dadurch den Einstieg in das berufsbegleitende Studium bzw. den studienbedingten Wechsel von einer Hochschule an eine Universität erleichtern. Nach Abschluss des Kurses haben die Studierenden einen Überblick über die Theorie der Integralrechnung und den Grundlagen der elementaren Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. Zusätzlich sind die Studierenden nach Abschluss des Kurses geübt im Umgang mit Zufallsstichproben, Schätzverfahren für Parameter und Hypothesentests. Auf Basis dieses Einführungsmoduls sind die Teilnehmer/Innen in der Lage weiterführende, mathematisch orientierte Veranstaltungen zu besuchen.
ECTS: 90
Modul-ID: UU-MAW
Sprache: deutsch
(9 LP/ECTS) — Selbststudium mit Präsenzphasen, 1410 €
Die Bewertung und Steuerung von Aktienportfolios, derivativen Finanzinstrumenten (z.B. Optionen, Swaps) und strukturierten Produkten steht im Mittelpunkt der Finanzmathematik. Dazu werden verschiedene Modelle (Markowitz, CAPM, Zinsstruktur, Black-Scholes, Binomial) einschließlich der notwendigen mathematischen Voraussetzungen untersucht und auf Beispiele angewendet.
Im Teil Investmentmanagement wird die praktische Relevanz der Modelle vor allem im Bereich der Kapitalanlage aufgezeigt.
Die Absolventen können grundlegende Prinzipien und Techniken der Finanzmathematik verstehen und anwenden. Sie sind in der Lage, finanzmathematische Fragestellungen zu bearbeiten und elementare Probleme zu lösen. Sie lernen die zugrundeliegenden probabilistischen Techniken und Resultate kennen und vertiefen diese.
(9 LP/ECTS) — Selbststudium mit Präsenzphasen, 1410 €
Das zentrale Thema der Personenversicherung bilden die drei Risiken Tod, Langlebigkeit und Krankheit und daraus resultierende Absicherungs- und Vorsorgeaspekte.
Zum Einstieg werden die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen ebenso vermittelt wie verschiedene Aspekte des Versicherungsmarktes wie Funktionsprinzipien, Produktarten oder Marktkennzahlen. Im Modul wird die Kalkulation von Personenversicherungen vollständig behandelt, Gemeinsamkeiten der Bereiche Lebens-, Pensions- und Krankenversicherung beleuchtet und die wesentlichen Unterschiede herausgearbeitet.
Nach Abschluss des Moduls beherrschen die Teilnehmer die Methodik einfacher und zusammengesetzter Ausscheideordnungen. Sie können Leistungsbarwerte, Beiträge und Rückstellungen der wichtigsten Versicherungsprodukte kalkulieren. Die Grundlagen aktuarieller Kontrollzyklen sind ihnen bekannt.
(7 LP/ECTS) — Selbststudium mit Präsenzphasen, 1530 €
Der Kurs vermittelt zum einen das Basiswissen im Bereich Unternehmenssteuerung, welches insbesondere relevant für Versicherer ist. Dabei werden nicht nur strategische, sondern ebenso operative Aspekte, dazu passende Steuerungsgrößen und deren konkrete Anwendung und zugehörige wert- und risikoorientierte Ansätze behandelt (erster und dritter Teil). Zum anderen beschreibt der Kurs im Detail eines der wichtigsten Elemente für die Unternehmenssteuerung, nämlich das Rechnungswesen. Hierzu werden die theoretischen Grundlagen der nationalen und internationalen Rechnungslegung in Versicherungsunternehmen dargelegt (zweiter Teil).
(9 LP/ECTS) — Selbststudium mit Präsenzphasen, 1410 €
Das Modul erklärt die Entwicklung und den Einsatz von Modellen in der Versicherung. Dabei vermittelt er die mathematischen Grundlagen und Modelle des Asset-Liability-Managements in der Lebens- und in der Kompositversicherung. Er interpretiert den Risikobegriff aus unterschiedlichen Sichtweisen und beschreibt die Prozesse im ERM. Ein weiterer Schwerpunkt sind die aufsichtsrechtlichen Konzepte in Europa.
Es eignet sich zur Einarbeitung in die Thematik sowie zur Vorbereitung auf die entsprechende DAV-Grundwissenprüfung nach PO III und PO 4. Auf spezielle Umsetzungsprobleme oder verwendbare Softwarepakete geht der Kurs nicht ein.
(5 LP/ECTS) — Selbststudium mit Präsenzphasen, 980 €
Das Modul stellt ein Prozessmodell für das Risikomanagement von Versicherungsunternehmen vor, das auf Grundlage der einschlägigen Anforderungen, insbesondere unter Berücksichtigung der MA Risk VA, entwickelt wurde. Dieses Prozessmodell wird in Form einer Referenzlösung aufbereitet, um einfach und nachvollziehbar Vorschläge zur Gestaltung des Risikomanagements darzustellen. Hierzu werden im Detail Aktivitäten, Ergebnisse, Techniken und Rollen des Risikomanagements vorgestellt und erläutert.
Die Praxistauglichkeit des Modells wurde durch Verifikation mit Vertretern deutscher Versicherungsunternehmen sichergestellt.
Die Absolventen erlernen alle Facetten des Risikomanagements in Versicherungsunternehmen. Sie sind in der Lage strategische und operative Risiken zu identifizieren, zu steuern und zu kontrollieren. Sie können für verschiedene Unternehmensbereiche Risiko- und Chancenstrategien ableiten.
(7 LP/ECTS) — Selbststudium mit Präsenzphasen, 1220 €
Aufgrund eines sich verändernden Umfelds durch die Globalisierung von Märkten, die steigenden Kundenanforderungen und die Potenziale im technologischen Bereich ist eine prozessorientierte Ausrichtung der Organisationen erforderlich.
Der Kurs erläutert den Gegenstand des Prozessmanagements mit Fallbeispielen und Grundlagen zu Prozessen und Anforderungen an das Prozessmanagement. Er beinhaltet die Methode des Prozessmanagements mit der Darstellung des Rahmenkonzepts, einem Überblick über die Techniken von Prozessen und einem Metamodell. Weiterhin zeigt er mehrere Phasen des Vorgehensmodells mit Techniken des Prozessmanagements auf.
Nach Abschluss des Moduls kennen die Teilnehmer Methoden zur Lenkung, Gestaltung und Führung von Versicherungsprozessen. Sie können diese in praktischen Fallbeispielen anwenden und sind in der Lage, Referenzprozesse zielorientiert umzusetzen.
(9 LP/ECTS) — Selbststudium mit Präsenzphasen
Der Kurs vermittelt die mathematischen Grundlagen der Schadenversicherungsmathematik und erklärt die wesentlichen Teile der Themengebiete Risikomodelle, Tarifierung, Reservierung und Risikoteilung.
(9 LP/ECTS) — Selbststudium mit Präsenzphasen, 1530 €
Grundlage der meisten aktuariellen Anwendungen und Kalkulationen ist ein wahrscheinlichkeitstheoretisches Modell. In diesem Modul werden die stochastischen Grundlagen für viele dieser Modelle vorgestellt und gleichzeitig die statistischen Methoden für die Bestimmung notwendiger Parameter und die Überprüfung der gewählten Modelle behandelt. Bestandteil des Moduls ist außerdem die Anwendung der erlernten Methoden im Versicherungskontext, etwa bei Credibility-Verfahren oder zur Bestimmung biometrischer Rechnungsgrundlagen.
Das Modul eignet sich zur Einarbeitung in die Thematik sowie zur Vorbereitung auf die entsprechende DAV-Grundwissenprüfung nach PO III und PO4.
(7 LP/ECTS) — Selbststudium mit Präsenzphasen, 1530 €
Das Modul vermittelt die mikro- und makroökonomische Fundierung der Finanz- und Versicherungsmärkte sowie deren Rechts- und Regulierungsrahmen, theoretische Grundlagen der Volkswirtschaftslehre sowie der Sozial- und Individualversicherung. Außerdem wird ein Überblick über die wichtigsten Charakteristika der wesentlichen Versicherungszweige gegeben und dargestellt, wie die betriebliche Organisation von Versicherungsunternehmen aufgebaut ist.
Das Modul eignet sich hervorragend als Einstieg in die Thematik Aktuarwissenschaften sowie zur Vorbereitung auf die entsprechende DAV-Grundwissenprüfung nach PO III und PO 4.
(31 LP/ECTS) — Selbststudium mit Präsenzphasen
Das DAS Lebensversicherung gliedert sich in insgesamt vier Module. Drei Module des Masterstudiengangs Aktuarwissenschaften bilden die zu absolvierenden Pflichtmodule mit einem Umfang von insgesamt 25 Leistungspunkten. Dabei bestehen zwei Wahlmöglichkeiten.
Weitere 6 LP werden durch die DAS-Abschlussarbeit erworben, welche eine selbstständige wissenschaftliche Arbeit mit individuellem und auf die eigene Berufspraxis abgestimmten
Thema darstellt.
(36 LP/ECTS) — Selbststudium mit Präsenzphasen
Das DAS Risikomanagement gliedert sich in insgesamt fünf Module. Vier Module des Masterstudiengangs Aktuarwissenschaften bilden die zu absolvierenden Pflichtmodule mit einem Umfang von insgesamt 26-30 Leistungspunkten. Dabei bestehen zwei Wahlmöglichkeiten.
Weitere 6 LP werden durch die DAS-Abschlussarbeit erworben, welche eine selbstständige wissenschaftliche Arbeit mit individuellem und auf die eigene Berufspraxis abgestimmten Thema darstellt.
(31 LP/ECTS) — Selbststudium mit Präsenzphasen
Das DAS Schadenversicherung gliedert sich in insgesamt vier Module. Drei Module des Masterstudiengangs Aktuarwissenschaften bilden die zu absolvierenden Pflichtmodule mit einem Umfang von insgesamt 25 Leistungspunkten. Dabei besteht eine Wahlmöglichkeit.
Weitere 6 LP werden durch die DAS-Abschlussarbeit erworben, welche eine selbstständige wissenschaftliche Arbeit mit individuellem und auf die eigene Berufspraxis abgestimmten
Thema darstellt.
Preisanzeigen von Zertifikatskursen und CAS-/DAS-Angeboten nach Immatrikulation, Entgelte ohne Immatrikulation können höher ausfallen.
Module des Studiengangs
Die Angebote der Aktuarwissenschaften richten sich an Hochschulabsolventen aus mathematisch orientierten Studiengängen (z.B. Wirtschaftsmathematik oder Mathematik) oder mit einem vergleichbaren Abschluss, die ihre Kompetenzen in der Versicherungswirtschaft und -mathematik ausbauen und in ihren Unternehmen umsetzen wollen.
Für den Studiengang Aktuarwissenschaften nutzen wir ein Blended-Learning-Konzept, das bis zu 80% Online- bzw. Selbstlernphasen mit wenigen Präsenzveranstaltungen kombiniert.
Das Studium beinhaltet speziell für Berufstätige entwickelte Lehrmaterialien und Online-Foren, die als virtuelle Klassenzimmer für den individuellen Austausch der Studierenden untereinander und mit den Dozentinnen und Dozenten eingesetzt werden. Sie müssen daher nur an wenigen Tagen pro Semester vor Ort sein.
Ansonsten studieren Sie mit Hilfe unserer Lernplattform und den von der Akademie an der Universität Ulm zur Verfügung gestellten Lehrtexten.
Voraussetzung zur Aufnahme des Studiums im Masterstudiengang Aktuarwissenschaften ist ein erster Hochschulabschluss mit einem Studienumfang von 180 Leistungspunkten nach ECTS, dem European Credit Transfer System, sowie eine mindestens zweijährige einschlägige Berufserfahrung.
Sofern der erste Hochschulabschluss einen Umfang von 210 Leistungspunkten hat, genügt eine einjährige Berufserfahrung.